Eine Herzmuskelentzündung geht meist mit leichten Symptomen einher, kann jedoch auch schwere Verläufe annehmen. Das Spektrum reicht dabei von Abgeschlagenheit bis hin zum plötzlichen Herztod in schweren Fällen. Komplizierte Verläufe können insbesondere dann auftreten, wenn eine Myokarditis nicht erkannt wird und dem Herzmuskel keine Gelegenheit zur Erholung gegeben wird. Häufige Symptome einer Herzmuskelentzündung können sein:
Gut zu wissen: Eine leichte Herzmuskelentzündung heilt zwar häufig von selbst ab, jedoch sollten körperlicher und psychischer Stress während der Erkrankung vermieden werden. Häufig verschreibt die/der Kardiolog:in Medikamente, die das Herz vor weiterer Belastung schützen.
Sicher diagnostizieren lässt sich eine Myokarditis mittels MRI-Untersuchung des Herzens oder durch eine Herzmuskelbiopsie. Die Biopsie ist aufgrund des Risikos von Komplikationen in der Regel schweren Fällen vorbehalten. Da mittels Biopsie nicht alle Herzabschnitte erreicht werden können, besteht zudem die Möglichkeit, dass lediglich Proben mit gesundem Herzmuskelgewebe entnommen werden, obwohl eine Erkrankung vorliegt. Deutsche und internationale Leitlinien empfehlen daher ein MRI bei Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung.
Bei einem MRI wird das gesamte, schlagende Herz dargestellt und es ist möglich die Dimensionen und Leistung des Herzens exakt zu bestimmen. Auch andere Ursachen für Beschwerden, die einer Herzmuskelentzündung ähneln, können mittels MRI erkannt werden.
Wichtiger Bestandteil der Untersuchung ist die Kontrastmittelgabe, da sich das Kontrastmittel in den entzündeten Bereichen in typischer Form anreichert (Bild). Zudem werden parametrische Karten des Herzens erstellt, die mittels Softwareauswertung Informationen über die Zusammensetzung des Herzgewebes liefern (sog. Mapping). Diese Befunde im MRI deuten auf eine Entzündung hin:
Das Herz-MRI dauert etwa 45 Minuten. Die/der Patient:in liegt dabei bequem auf dem Rücken. Ein sicheres Kontrastmittel sorgt bei der Untersuchung für eine gute Beurteilbarkeit der Bilder. Moderne MRI-Kontrastmittel sind sehr gut verträglich und können auch bei Schilddrüsenerkrankungen sowie leichter bis mittelgradiger Nierenschwäche gegeben werden.
Unsere Radiolog:innen besprechen den Befund direkt im Anschluss an die Untersuchung mit Ihnen. Welche Auslöser einer Myokarditis zugrunde liegen, lässt sich meist anhand der Krankengeschichte eingrenzen. Die konkrete Behandlung nimmt stets Ihr:e überweisende:r Ärzt:in vor.
Gut zu wissen: Eine körperliche Untersuchung sowie ein Elektrokardiogramm (EKG) sind in der Regel nicht ausreichend, um eine Myokarditis zu diagnostizieren bzw. auszuschliessen.