Eine
Untersuchung des Darms mittels MRI oder
CT ist zur Diagnose eines Reizdarms routinemässig bisher nicht standardmässig empfohlen, kann jedoch bei Auffälligkeiten in der Sonographie sowie bei entsprechendem Verdacht auf eine alternative Ursache der Magen-Darm-Probleme sinnvoll sein. Insbesondere bei ausgeprägten Blähungen ist eine Sonographie des Darms in manchen Bereichen nur eingeschränkt aussagekräftig.
Der Ausschluss von Differenzialdiagnosen ist umso wichtiger, da sich die Behandlung des RDS fundamental von der Therapie struktureller Erkrankungen wie z. B. einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung oder einer Krebserkrankung unterscheidet. Sollten solche Diagnosen übersehen und vorschnell ein Reizdarmsyndrom diagnostiziert werden, stellt dies für die Patient:innen ein ernsthaftes Risiko dar. Bleiben Labordiagnostik, Bildgebung und Spiegelung des Magen-Darm-Trakts ohne wegweisende Befunde, sollte auf eine wiederholte Abklärung bei gleichbleibenden Symptomen verzichtet werden, da dies zur Verstetigung (Chronifizierung) der Beschwerden beitragen kann. Umso wichtiger ist es, dass in der ersten Diagnostik nichts Relevantes übersehen wird.