Nervenwurzelentzündung – Mikroinvasive Behandlung mittels MRI

23. April 2021
Autor:innen
Autor:in
Dr. med.
Nikolaus Loehr
Facharzt für Radiologie
Experte für den Bewegungsapparat
Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Nervenwurzelentzündung?

Die Nervenwurzelentzündung (Fachbegriff: «Radikulopathie») kann zu erheblichen körperlichen Einschränkungen führen. Bei dieser Erkrankung sind die Nervenwurzeln gereizt, die aus dem Rückenmarkkanal austreten (spinale Nerven). Häufige Ursache hierfür ist zum Beispiel eine Verschiebung der Wirbelkörper oder ein Bandscheibenvorfall, wodurch die Nerven unter beständigen Druck gesetzt werden. Es gibt seltene Fälle, wo diese Reizung durch Infektionen ausgelöst wird, wie zum Beispiel durch eine Borreliose. In sehr seltenen Fällen kann auch ein Tumor diese Nervenwurzelreizungen verursachen.

Was sind die Symptome einer Nervenwurzelentzündung?

Es kommt zu Schmerzen, Missempfindungen, wie z.B. einem Kribbelgefühl, und zu Muskelschwächen im Versorgungsgebiet der betroffenen Nervenwurzel. Treten Beschwerden der Arme auf, spricht man von einer zervikalen Nervenwurzelentzündung. Wenn die Symptome in den Beinen auftreten, bezeichnet man dies als lumbale Nervenwurzelreizung.

Wie wird eine Nervenwurzelentzündung diagnostiziert?

Jede Nervenwurzel, die aus dem Spinalkanal des Rückenmarks austritt, versorgt bestimmte Körperbereiche. Zum Beispiel gibt es Nervenwurzeln, sogenannte Dermatome, die klar definierte Hautpartien versorgen. Treten nun Beschwerden bei diesen Hautpartien auf, lässt das meist auf den gereizten Nerv schliessen. Anschliessend kann mittels einer Magnetresonanztomographie (MRI) der betroffene Nerv dargestellt werden. Dies ermöglicht es, Ursachen wie etwa einen Bandscheibenvorfall sicher zu diagnostizieren.

Welche Therapieoptionen gibt es bei einer Nervenwurzelentzündung?

Zuerst sollte eine konservative Therapie mit Schmerzmedikamenten, lokaler Wärmeanwendungen und Krankengymnastik durchgeführt werden. Führt dies nicht zum Erfolg, kann eine gezielte Mikrotherapie zur Anwendung kommen. Diese Therapieart wird auch „MRI gesteuerte periradikuläre Therapie“ genannt. Im Gegensatz zur Computertomographie-(CT)-gesteuerten periradikulären Therapie ist die MRI-gesteuerte Therapie völlig strahlenfrei und somit schonender für den Patienten.

Wie wird eine MRI-gesteuerte periradikuläre Therapie (PRT) durchgeführt?

Die Behandlung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist somit nahezu schmerzfrei. Unter durchgängiger optischer Kontrolle wird im MRI eine dünne Spezialsonde bis an die gereizte Nervenwurzel geschoben, über die eine Kochsalzlösung injiziert wird. Diese Lösung hilft, die richtige Verteilung der später verabreichten Medikamente zu planen. Zur Entzündungshemmung wird ein naturheilkundliches Medikament (Traumeel) und ein lokal wirksames Kortisonpräparat injiziert. Durch die genaue Steuerung im MRI gelingt es dem Arzt, die Medikamente genau an den gereizten Nerv zu bringen und so der Entzündung entgegenzuwirken.
Durchführung einer MRT-gesteuerten periradikulären Therapie
Durchführung der MRI-gesteuerte periradikuläre Therapie
Je nach Intensität der Beschwerden wird diese Therapie in der Regel vier bis acht Mal durchgeführt. Zu Beginn der Therapie finden die Injektionen meistens im Abstand von zwei Wochen statt, im weiteren Verlauf dann im Abstand von vier Wochen.
Leiden Sie unter den oben beschriebenen Schmerzen, Missempfindungen oder Muskelschwäche in Armen oder Beinen? Dann melden Sie sich für einen Termin bei ARISTRA. Unsere Radiolog:innen sind insbesondere für die Diagnose und Behandlung von Nervenwurzelentzündungen ausgebildet und helfen Ihnen gerne.

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