Stress MRI des Herzens: Ablauf, Vorbereitung & Risiken

Ein Stress-MRI des Herzens wird durchgeführt, wenn bestimmte Auffälligkeiten nur bei erhöhter Belastung des Herzens im MRI sichtbar werden. Das Verfahren ist schonender als Untersuchungen mittels Herzkatheter. Zudem ist ein Stress-MRI strahlenfrei möglich.
Inhaltsverzeichnis

Indikation: Wann ist das Herz Stress-MRI sinnvoll?

Marcel Sokolowski
Marcel Sokolowski

Facharzt für Radiologie
Experte für kardiale Bildgebung
Marcel Sokolowski ist Facharzt für Radiologie und Experte für kardiovaskuläre Bildgebung, insbesondere für die Magnetresonanztomographie des Herzens. Er war viele Jahre im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsklinik Köln tätig.
Marcel Sokolowski ist Facharzt für Radiologie und Experte für kardiovaskuläre Bildgebung, insbesondere für die Magnetresonanztomographie des Herzens.
Suresh Ghoerbien
Suresh Ghoerbien

Experte für Cardio MRI
Suresh Ghoerbien ist Applikationsspezialist für MRI mit Schwerpunkt Cardio-MRI. Er hat über 25 Jahre Berufserfahrung in der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden. Seine Haupttättigkeiten für ARISTRA sind die Protokollpflege unseren Kunden- bzw. Partnerstandorte und die Implementierung von Untersuchungsprozessen wie der Cardio-MRI.
Suresh Ghoerbien ist Applikationsspezialist mit Schwerpunkt Cardio-MRI. Seine Tätigkeiten umfassen die Protokollpflege und die Einführung von Untersuchungsprozessen.
Das Stress-MR stellt in der modernen Radiologie eine wichtige Diagnosemöglichkeit dar. Durch ein Stress-MRI kann die Durchblutung des Herzmuskels untersucht werden. Ob hier Störungen vorliegen lässt sich erst feststellen, wenn das Herz stärker pumpen muss. Da Patient:innen im MRI jedoch ruhig liegen müssen, führen wir die künstliche Belastung des Herzens mithilfe eines Medikaments herbei.

Zeigen sich im Stress-MRI schlecht durchblutete Bereiche, deutet dies meist auf eine Einengung der so genannten Koronararterien hin. Diese transportieren Blut und damit Sauerstoff zum Herzen hin. Durch Ablagerungen (Gefässverkalkungen – auch Ateriosklerose genannt) können diese Arterien verstopfen.

Erstes Anzeichen hierfür ist die so genannte Angina pectoris. Dabei tritt untere Belastung ein unangenehmes Druck- und Engegefühl in der Brust auf. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, können die Gefässe weiter verkalken. Die Folge hiervon kann ein Herzinfarkt sein.

Das Stress-MRI stellt bei Verdacht auf Koronare-Herz-Erkankungen ein wichtiges Diagnoseinstrument dar, dass eine frühzeitige Behandlung ermöglicht.

Vorbereitung, Ablauf und Dauer eines Stress-MRI

MRT Herz bei ARISTRA Illustration
Bei ARISTRA erhalten Sie in der Regel rasch einen Termin. Vor der Untersuchung legen Sie alle metallischen Gegenstände ab. Das MR wird auf dem Rücken liegend durchgeführt und dauert etwa 30 Minuten. Zu Beginn werden einige Aufnahme vom Herzen in Ruhe angefertigt. In manchen Fällen wird hierfür eine Spule über den Brustkorb gesetzt. Diese liegt jedoch nicht eng an und lässt Ihnen viel Raum.

Im Laufe der Untersuchung wird nun ein spezielles Medikament gespritzt, dass für eine kurzzeitige Belastung des Herzens sorgt. Hierfür legen wir vorab einen Zugang zur Vene. Die Menge des Medikaments wird vorher individuell für Sie berechnet. Während das Medikament wirkt, fertigen wir die restlichen MRI-Aufnahmen an und ermöglichen damit eine umfassende Diagnostik. Während der Aufnahmen können Sie mithilfe einer Gegensprechanlage jederzeit mit dem Fachpersonal vor Ort sprechen.
Wichtig!
12-24 Stunden vor der Untersuchung sollten Sie keine koffein- oder teeinhaltigen Getränke zu sich nehmen. Kaffee, bestimmte Teesorten und Energy Drinks sorgen bereits für einen höheren Herzschlag.
Der Wirkstoff des Medikaments wird in aller Regel gut vertragen und vom Körper auch sehr schnell wieder abgebaut. Mögliche Nebenwirkungen sind starkes Herzklopfen, vermehrtes Schwitzen und ein kurzzeitiges Engegefühl im Brustkorb oder auch leichte Luftnot. Diese Symptome halten jedoch nur kurz an. Sie stehen während der gesamten Untersuchung mit unserem medizinsichen Fachpersonal in Kontakt. Wir sind jederzeit in der Lage auf mögliche unerwünschte Wirkungen sofort zu reagieren.

Stress-MRI mittels Regadenoson

In den meisten Fällen setzen wir Regadenoson ein, um ein Stress-MRI anzufertigen. Regadenoson senkt den Blutdruck kurzzeitig ab. Dadurch schlägt das Herz schneller und der Puls steigt. Auf diese Weise lässt sich die Belastung des Herzens simulieren und die Durchblutung des Herzmuskels sehr gut untersuchen. Die gesamte Untersuchung wird ärztlich begleitet, für den Fall, dass Nebenwirkungen auftreten.

Alternativ zu Regadenoson kann auch Adenosin eingesetzt werden.

Stress-MRI mit Dobutamin

Dobutamin ist eigentlich ein Notfallmedikament, dass etwa bei einer akuten Herzinsuffizienz zum Einsatz kommt. Niedrig dosiert nutzen wir den Wirkstoff, um eine Belastung des Herzens im MR zu simulieren. Ein Stress-MRI mit Dobutamin ist etwas aufwändiger im Gegensatz zum Einsatz von Regadenoson. Dafür lassen sich manche Auffälligkeiten besser untersuchen. Je nach Indikation prüfen wir, welcher Wirkstoff für Ihre Untersuchung sinnvoll ist.

Risiken eines Stress-MR des Herzens

Ein Stress-MR ist eine sichere Untersuchung, auch wenn die Auswirkungen des Medikaments kurzzeitig unangenehm sein können. Bei ARISTRA passen wir die Dosierung stets individuell an und verwenden die kleinstmögliche Menge.

Wichtig ist, dass Sie uns im Vorfeld über regelmässige Medikamenteneinnahmen, bestehende oder vorangegangene Erkrankung und Unverträglichkeiten informieren. Anhand Ihrer Informationen können unsere Radiolog:innen klären, ob das Stress-MRI in Ihrem Fall durchgeführt werden kann.

Stress-MRI » Auf einen Blick

Die ARISTRA-Spezialist:innen freuen sich darauf Sie vor Ort begrüssen zu dürfen. In den modernen Praxisräumlichkeiten erwarten Sie eine angenehme Atmosphäre, kurze Wartezeiten und eine persönliche ärztliche Betreuung während der gesamten Untersuchung.
Dauer und Preis
ca. 30 Minuten
Von der Krankenkasse übernommen*
Untersuchung
Strahlungsfrei
Schnelle Terminvergabe
* Die angegebenen Kosten sind nicht als Pauschalpreise, sondern lediglich als Orientierungshilfe zu verstehen. Die Gebühren für ärztliche Leistungen werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) unter Berücksichtigung der Schwierigkeit und des Zeitaufwands der einzelnen Leistung sowie der Umstände bei der Ausführung nach billigem Ermessen unter Berücksichtigung der individuellen Einzelumstände bestimmt. Werden entstehende Kosten nicht von der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung übernommen, sind sie von der behandelten Person selbst zu zahlen.

Kontraindikationen eines Stress-MRI

Bestimmte Voraussetzungen unserer Patient:innen führen dazu, dass wir ein Stress-MRI nicht ohne Weiteres durchführen können. Hierzu zählen:
  • Herzschrittmacher
  • Defibrillatoren
  • Cochlea-Implantat
  • Tätowierungen (je nach Farbzusammensetzung)
  • Metallsplitter
  • Ausgeprägte Lungenbeschwerden
  • Erkrankungen der Niere
  • Erkrankungen der Lunge
Unproblematisch sind hingegen die meisten Gefässprothesen (Stents), Herzklappenprothesen sowie Gelenkprothesen. Bringen Sie jedoch Ihren Prothesenpass oder den Arztbericht mit zur Untersuchung.

MRI-Bilder während eines Stress-MR

FAQ zum Stress-MRI

Wie gefährlich ist ein Stress MRI?

Ein Stress-MRI ist eine sichere Untersuchung. Klären Sie uns vorab über Vorerkrankungen, Operationen und Allergien auf, dann können unsere Radiolog:innen klären, ob die Untersuchung sicher durchgeführt werden kann.

Die Symptome, die das Medikament hervorruft, können unangenehm sein. Die Wirkung hält jedoch nur kurz an. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die Untersuchung über einen Notfallknopf jederzeit zu unterbrechen. Das medizinische Personal ist jederzeit für Sie da, um auf Notfälle zu reagieren.

Was muss ich vor dem Stress-MRI beachten?

Vor einem Stress-MRI sollten Sie keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, Tee und Energy Drinks zu sich nehmen. Auch bestimmte Medikamente sollten kurzzeitig abgesetzt werden, damit die Untersuchung präzise durchgeführt werden kann.

Tragen Sie am Untersuchungstag bequeme Kleidung, in der Sie entspannt eine halbe Stunde liegen können.

Stress-MRI oder Herzkatheter – was ist besser?

Die Untersuchung mittels Herzkatheter ist eine invasive Untersuchung. Dabei wird ein biegsamer Katheter von der Armbeuge oder der Leiste bis zum Herzen vorgeschoben. Mittels Röntgenkontrolle wird überprüft, ob der Katheter auf dem richtigen Weg ist. Auf diese Weise lässt sich entweder die linke oder die rechte Herzkammer untersuchen. Ein spezielles Kontrastmittel macht die Herzfunktion sichtbar.

Ein Stress-MRI ist um ein Vielfaches schonender und komfortabler für Patient:innen. Es handelt sich um eine nicht-invasive Untersuchung, bei der beide Herzkammern in nur einer Untersuchung betrachtet werden können. Lediglich für die Verabreichung des Medikaments müssen wir einen kleinen Zugang legen. Die MRI-Untersuchung läuft zudem ohne schädliche Röntgenstrahlen ab.

Medikamente und Stress-MRI – worauf gilt es zu achten?

Verschiedene Medikamente sollten 12 Stunden vor einem Stress-MRI abgesetzt werden, damit die Wirkung von Regadenoson bzw. Dobutamin nicht verstärkt bzw. nicht ausgehebelt wird. Hierzu zählen:
  • Betablocker
  • Nitratpräparate
  • Therophyllin
Wichtig: Bitte sprechen Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt bevor Sie Medikamente pausieren oder absetzen.

Alle weiteren Medikamente können in der Regel einfach weiter eingenommen werden. Bitte klären Sie dies jedoch im individuellen Fall nochmal gezielt mit der/dem Radiolog:in ab.

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